Gaming PC für 400€ – Geht das?

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Gaming PC für 400€ – Geht das?

Seit ich die Montage (inklusive Beratung) von Computer-Systemen online anbiete, erhalte ich mit erstaunlicher Regelmäßigkeit immer wieder die gleich lautende Frage: „Können Sie einen Gaming-Rechner für max. 400€ konfigurieren?„. Besonders bei einem großen deutschen Kleinanzeigen-Portal startet so jede zweite Anfrage. Da man dort auch nicht lange um den heißen Brei redet: Die kurze und knappe Antwort darauf lautet: Jein. Wem das noch nicht reicht, der liest weiter, warum das nicht so leicht zu beantworten ist 😉

Das Budget bestimmt die Leistung

Ganz generell muss man sagen, dass man mit ca. 400€ mittlerweile sehr schnelle Systeme mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zusammenbauen kann. Manche Einsteiger-Notebooks gibt es teilweise schon für 150€ und bieten mittlerweile alles, was der 08/15-Nutzer so braucht. Surfen, Online-Bestellungen, Skypen, Chatten und EMails-Schreiben,… das alles ist heute kein Problem mehr mit relativ kleinem Geldbeutel. Mit einem geringem Budget lassen sich also schon ordentliche PC-Arbeitsplätze zusammenstellen.

Damit beantwortet sich die ursprüngliche Frage also erstmal mit „Ja„. Man kann mit 400€ einen PC zusammenbauen und ich kann darauf evtl. sogar Spiele spielen. Ich zitiere hier aber gerne meinen damaligen Klassenlehrer: „Nur weil etwas geht, heißt es nicht, dass es auch sinnvoll ist„. Und wie sinnvoll ein solches System ist, wenn ich damit Gaming betreiben möchte, das hängt vor allem davon ab, WAS ich darunter verstehe und was ich erwarte.

Gaming ist ein weiter Begriff

Der Begriff „Gaming“ steht im PC-Bereich inoffiziell für leistungsstarke, moderne PC-Systeme, die die Leistungsfähigkeiten eines üblichen Büro- oder Heim-PCs deutlich in den Schatten stellen. Für viele Nutzer ist es DAS Schlüsselwort, um zu signalisieren: „Ich möchte das Maximum an Leistung“. Generell kann man sagen, dass moderne Videospiele und mediale Unterhaltungstechnologien andere Anforderungen an die Hardware stellen als beispielsweise die Büro-Tabellenkalkulation oder der Firefox-Browser des besagten 08/15-Nutzers.

Der Spiele-Sektor ist dabei sehr weit gefächert. Vom einfachen Kartenspiel-Programm, das wir noch von Windows XP-Zeiten kennen, bis hin zu Millionen-Euro-Produktionen, die weltweite Verkaufsschlager werden und an Hollywood-reifer Inszenierung nichts vermissen lassen. Dazu kommen mittlerweile neue Trends wie virtuelle Realität oder superhochauflösende Displays. Auch E-Sport, Wettkämpfe von Profiteams in einer bestimmten Sportart (sprich: Videospiel) ist ein immer größer werdendes Thema.

Wir wollen uns mit den Einzelheiten der genannten Punkte gar nicht lange aufhalten. Wichtig ist nur die Erkenntnis, dass all diese Bereiche Spezialgebiete innerhalb des Computer-Zusammenbaus sind. Da sich ein PC aus vielen Komponenten zusammensetzt, kann man diesen eben auf die eigenen Anforderungen optimieren und die beste Konfiguration für das finden, was man am Ende mit dem Gerät vorhat.

Die Beratung meiner Kunden ist mir in diesem Punkt besonders wichtig. Im (am besten Telefon-)gespräch erfahre ich die individuellen Vorstellungen und Wünsche und versuche diese dann mit einem gegebenen Budget optimal umzusetzen. Es kann dabei auch passieren, dass man feststellen muss, dass für Gewisse Anforderungen ein Minimal-Budget nicht unterschritten werden kann.

Fazit

Was haben wir also gelernt? Gaming ist quasi der Profi-Bereich, wenn es um PC-Hardware geht. Die sehr speziellen Anforderungen machen ein pauschales Einschätzen der Kosten schwierig. Aber ich denke, man kann zu folgendem Schluss kommen:

Möchte ich nur ein paar Stunden abends einige Spiele spielen und ist es mir nicht so wichtig, bei neu erschienenen Spieletiteln die Grafikeinstellungen auf „hoch“ zu setzen, dann kann ein niedriges Budget eventuell reichen. Dabei verspiele ich mir dann aber die Upgrade-Fähigkeit der Hardware in der Zukunft und muss dann später wieder neukaufen. Für diesen Fall kann ich ein Minimum-Gaming-System für etwa 449€ (Stand 02.10.2020) zusammenstellen. Damit lassen sich die einfacheren Spiele in annehmbaren Details spielen. Darunter ist es eigentlich fast unmöglich, etwas sinnvolles zusammenzubauen.

Möchte ich aber jahrelang Freude an meinem Gerät haben, möchte ich die Option haben, später nachzurüsten, möchte ich aktuelle Videospiele in hohen Grafikeinstellungen spielen und möchte ich vielleicht sogar online das ganze streamen, dann wird man mit einem Budget von unter ca. 600€-700€ einfach nicht glücklich. Die Regel ist: Je mehr ich investieren kann, umso besser. Natürlich hat auch das eine sinnvolle Grenze nach oben. Sinnlos Geld verschleudern möchte niemand. Mit wie viel Budget Sie rechnen müssen, lässt sich am besten in einem kurzen Gespräch klären.

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